Das auf vier Säulen basierende Leitbild ist die Grundlage unseres Miteinanders und gilt für alle am Schulleben Beteiligten in gleichem Maße.
Es bestimmt die gemeinsame Haltung -
die innere Einstellung, die unser Denken und Handeln prägt.
Das Akronym "ASW" steht dabei nicht nur für Alemannenschule Wutöschingen, sondern bildet gleichzeitig auch die Basis des Leitbildes: Anstand, Selbstverantwortung und Willen.
Hierauf aufbauend sind in Form von Säulen vier Postulate formuliert, die den Umgang miteinander und das pädagogische Verständnis der Schule zum Ausdruck bringen sollen.
Lernen ist ein zutiefst individueller und emotionaler Prozess, der im Umgang miteinander viel Vertrauen erfordert. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander ist hierfür Grundvoraussetzung.
Auch im Umgang mit dem anvertrauten Material, seien es Lernmaterialien, die Hardware oder der Raum mit seiner besonderen Ausstattung, sind wir zum respektvollen und achtsamen Umgang herausgefordert.
Der achtsame Umgang mit der Umwelt wird durch die explizite Nennung von Tieren unterstrichen und impliziert auch das Handeln im Sinne eines respektvollen und nachhaltigen Umgangs mit der Natur.
“Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit anderer respektiert und fördert.”
- Nelson Mandela -
Dieses Postulat widmet sich der an der Alemannenschule Wutöschingen grundgelegten Individualisierung von Lernprozessen. Wie auch in der Schmetterlingspädagogik dargestellt, belegen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass verschiedene Menschen auch verschiedene Lernprozesse durchlaufen - selbst wenn sie das Gleiche lernen. Dem tragen wir mit der "V-8-Begleitung" durch die Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter Rechnung. Sie schaffen die Rahmenbedingungen für ein selbstständiges und selbstorganisiertes Lernen, wann und wo immer möglich.
“Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.”
- Afrikanisches Sprichwort -
Die Raumgestaltung spielt an der Alemannenschule Wutöschingen eine wichtige Rolle, um den Lernenden vielfältige, das Lernen anregende Orte zur Verfügung stellen zu können. Der Marktplatz der Lernhäuser regt mit seiner Farbgebung und Einrichtung zur Interaktion an, während in den Lernateliers ruhige und gedeckte Farben verwendet wurden, um Ruhe auszustrahlen und Konzentration auf das Wesentliche zu ermöglichen. Diesen Schatz zu bewahren, ist Aufgabe aller am Schulleben Beteiligten, weshalb dies auch in der Lernhausordnung besondere Berücksichtigung findet. Auch die Hausschuhkultur unterstreicht den Aspekt des Wohlfühlens.
“Der Raum ist der Dritte Pädagoge.”
- Loris Malaguzzi -
Ernst Bloch sagte einmal: "Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern". Gemeint ist jedoch nicht blinder, naiver Optimismus, denn selten gelingt etwas gleich auf Anhieb, ohne dabei Rückschläge zu erfahren oder Risiken einzugehen und sich zu trauen. Wichtig ist jedoch, dass insbesondere Kinder auf dem Weg zum Gelingen Begleitung und Unterstützung erfahren, dass ihnen Vertrauen entgegengebracht wird. Nur dann können Kinder Wagnisse eingehen, sich "ins Gelingen verlieben" und so trotz etwaiger Rückschläge und Schwierigkeiten ihre Ziele erreichen. Dazu gehört auch, Lernenden zu ermöglichen, Lerninhalte zu "ihrem Ding" zu machen (vgl. Schmetterlingspädagogik), um Selbstwirksamkeit erfahrbar zu machen. Gleichzeitig ist dieses Postulat Auftrag für das gesamte Kollegium: Nur, wenn wir ins Gelingen verliebt sind, können wir tradierte Strukturen hinter uns lassen und neue Wege gehen.
“Man kann sich wohl in einer Idee irren,
man kann sich aber nicht mit dem Herzen irren.”
- Fjodor Michailowitsch Dostojewski -